Nachfolge für die Vorstandsarbeit finden

Wer kennt das nicht, die peinlichen Momente: Ein neuer Vorstand wird gesucht und Schweigen macht sich breit. Oft warten Vereine bis zum Schluss, um ein frei gewordenes Amt zu besetzen. Dabei könnte man durch gute Planung eine derartige Verlegenheit vermeiden.

Nachfolge finden
 

Wer sich rechtzeitig über die Nachfolge Gedanken macht, hat die besseren Karten. Wie sollte man vorgehen?
Tatsache ist: Die meisten Vorstände werden durch persönliche Ansprache gewonnen. Das kann aber auch dazu führen, nur die „üblichen Verdächtigen“ im Blick zu haben. Man sollte also zunächst Kriterien aufstellen, ohne gleich an bestimmte Personen zu denken.
  • Welche Aufgaben sind zu bewältigen?
  • Welche Persönlichkeit mit welchen Kompetenzen wird gesucht?
  • Wen oder was soll diese Person repräsentieren? Soll sie zum Beispiel aus einer besonderen Abteilung es Vereins kommen? 
Diese Fragen könnte beispielsweise eine Findungskommission stellen, die sich rechtzeitig vor der angesetzten Wahl zusammenfinden sollte. 
 
Gemeinsam wird dann ein „Vorstandsprofil“ erstellt. Es soll ein Kompass sein, der die Suche erleichtert. 
Aber es geht nicht nur um einzelne Posten, sondern auch um die richtige Mischung in einem Gremium. Sucht man einen Menschen, der alles in der Hand hält? Oder lieber doch ein breit aufgestelltes Team mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Persönlichkeiten? In vielen Vereinen, in denen langjährige hochengagierte Vorstände am Ruder sind, fühlen sich potenzielle Nachfolger schon deswegen überfordert, weil sie in derart große Fußstapfen nicht hineinpassen wollen. Vielleicht ist es sinnvoller, kleinere Aufgabenbereiche zu definieren, um Menschen, die willens sind, nicht zu überfordern.
Darüber hinaus sollte man an neue Zielgruppen denken: Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund sind in Verantwortungspositionen von Vereinen unterrepräsentiert. Wer sie, auch als Mitglieder oder Engagierte, auf allen Ebenen gewinnen will, muss sie auch auf der Leitungsebene einbeziehen.
Schließlich sollten Vereine den Nachwuchs früh in die Verantwortung einbinden. Man könnte dafür viele kleine Verantwortungspakete schnüren, die je nach Altersstufe übernommen werden können. So lernen junge Menschen ohne Überforderung, Verantwortung zu übernehmen.
Eine interessante Idee, um Nachfolgerinnen und Nachfolger für die Vorstandsarbeit zu gewinnen, kann ein Praktikum sein, wie es in der Schützenbruderschaft St. Josefs und St. Gereon in Viersen gepflegt wird. Hier können sich junge Menschen mit einem eigenen Projekt einbringen und zugleich Einblick in die Vorstandstätigkeit gewinnen. Weitere Infos finden sich hier.