Tipps für eine gute Online-Moderation

Videokonferenzen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie ermöglichen beispielsweise eine standortunabhängige Mitgliederversammlung, indem sich die Teilnehmenden einfach online in die Versammlung einwählen. Die technischen Voraussetzungen sind demnach eine Hürde, die sich meistern lässt. Aber wie sieht ein geselliges Beisammensein im Netz aus? Wie schaffen Sie es eine angenehme Atmosphäre in dem digitalen Raum zu kreieren?
Hier gibt es einige Verhaltensregeln und Tipps, die zu empfehlen sind.

1. Moderation
Eine Mitgliederversammlung online durchzuführen, benötigt eine*n Moderator*in. Diese*r sorgt für einen strukturierten Ablauf, indem er*sie die Gruppe anleitet und das Rederecht verteilt. Dies fördert die effektive Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe.

2. Ort
Es ist empfehlenswert sich an einem ruhigen, ungestörten Ort in die Videokonferenz zu schalten. So stört man das Beisammensein nicht mit irritierenden Hintergrundgeräuschen. Außerdem sollte auf einen schlichten, professionellen Hintergrund geachtet werden. Zeigen Sie nur das, was Sie zeigen möchten.

3. Kamera ein, Mikrofon aus
Eingeschaltete Kameras tragen zu einer geselligen Atmosphäre bei. Ist jeder Teilnehmende mit Bild zu sehen, fällt die Anonymität weg und es wird ein kollegiales Umfeld geschaffen. Bei zu einer großen Teilnehmerzahl kann es jedoch zu Bildübertragungsproblemen kommen. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Ihr Mikron stumm geschaltet ist, wenn Sie keinen Redebeitrag leisten. So werden störende Hintergrundgeräusche vermieden.

4. Raum zum Ankommen und Ausklingen
Aufgrund des virtuellen Meetings fällt die sonst übliche „Ankommensphase“ am Veranstaltungsort weg. Geben Sie deshalb den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich schon früher in das Meeting einwählen zu können und versuchen Sie die Zeit für themenunabhängige Gespräche zu nutzen. Der Small-Talk vor einer Veranstaltung sorgt für eine angenehme Stimmung. Außerdem können so im Vorfeld auftretende technische Probleme geklärt werden. Planen Sie auch zusätzliche Zeit am Ende des Meetings ein, um die Veranstaltung ausklingen zu lassen und um Feedback abgeben zu können. Außerdem ist es auch möglich, den virtuellen Raum nach dem eigentlichen Meeting offen zu lassen, damit die Teilnehmenden sich untereinander austauschen können.

5. Blickkontakt halten
Während der Videokonferenz ist es zu empfehlen, den Blickkontakt zu den anderen Teilnehmenden zu halten, damit sich diese mehr angesprochen fühlen. Sollten Sie das Meeting moderieren, ist es ratsam, einzelne Personen mit Namen anzusprechen. Auf diesem Weg wird die Interaktion angeregt und eventuell zurückhaltende Teilnehmende werden ermutigt etwas zu sagen.

6. Interaktion
Nutzen Sie als Moderator*in verschiedene Methoden, um die Teilnehmenden interaktiv in die Videokonferenz einzubinden. Beispielsweise können Sie Fragen über die Chatfunktion beantworten lassen oder Umfragen erstellen. Die Interaktion schafft eine lockere Atmosphäre und erhöht die Aufmerksamkeitsspanne.

7. Netiquette
Der Begriff „Netiquette“ bildet sich aus dem englischen Wort „net“ (für Netz) und dem französischen Wort „Etiquette“ (für Umgangsformen). Darunter sind also Verhaltensregeln für die Kommunikation im Internet zu verstehen. Bei Videokonferenzen gelten nahezu dieselben Benimmregeln, wie bei einer Versammlung in Präsenz, jedoch zuzüglich der Netiquette.  So sollten Sie auf einen höflichen und respektvollen Umgang untereinander achten, niemanden beleidigen und andere Meinungen tolerieren. Falls Sie die Chatfunktion nutzen, legen Sie Wert auf Höflichkeit und korrekte Rechtschreibung. Außerdem ist es wichtig, Teilnehmende ausreden zu lassen und Ihnen nicht ins Wort zu fallen. Durch einen Moderator kann die Reihenfolge der Redebeiträge koordiniert werden. An diese sollte sich dann auch gehalten werden. Achten Sie zudem darauf, dass Sie sich pünktlich in das Online-Meeting einwählen und währenddessen am besten ein diszipliniertes Verhalten an den Tag legen, indem Sie Essen und Trinken vermeiden.

8. Körpersprache
Bei einer Versammlung vor Ort ist es üblich, viel mit Gestik und Mimik zu kommunizieren. Die Körpersprache kann allerdings im Zuge einer virtuellen Versammlung leicht irritierend und störend wirken, da Ihre Bewegungen teilweise aus dem Bildausschnitt verschwinden können. Nutzen Sie als betonendes Mittel lieber Ihre Stimme: Halten Sie Beiträge kurz und präzise und reden Sie deutlich.

9. Dauer
Die Aufmerksamkeitsspanne der Teilnehmenden ist online deutlich geringer als bei Präsenzveranstaltungen. Legen Sie deshalb regelmäßige Pausen ein und überschreiten Sie im besten Fall nicht die maximale Konferenzdauer von einer Stunde. So kann eine konzentrierte und angenehme Atmosphäre geschaffen werden.